Typische Probleme in der deutschen Digitalpolitik
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Na Dine -
23. August 2025 um 16:18 -
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Top-Down-Mentalität
- Entscheidungen werden zentral gefällt (Ministerien, Beratungsfirmen, große Konzerne), während Kommunen, Mittelstand oder Zivilgesellschaft kaum eingebunden werden.
- Bürgerbeteiligung ist oft nur „pro forma“ – man darf Vorschläge einreichen, aber sie landen in Schubladen.
„Ideen-Monopol“ der Verantwortlichen
- Was von außen kommt, wird zwar gelobt, aber selten umgesetzt.
Beispiel: Viele Fachleute fordern seit Jahren europäische Cloud-Lösungen (GAIA-X, europäische Anbieter). Trotzdem greift man reflexartig zu Google oder Microsoft, weil es „schneller und einfacher“ wirkt.
Scheinhaltung statt Transparenz
- Projekte werden mit großem PR-Aufwand angekündigt (z. B. Digitalstrategie, OZG), die Umsetzung bleibt aber lückenhaft. Fehler einzugestehen und Kurs zu ändern, passiert fast nie.
- Fehlende Rückkopplung mit den Bürger:innen
- Digitalisierung wird auf Verwaltung und Behörden reduziert, während Bürger:innen eher Konsumenten von Entscheidungen sind, nicht Mitgestalter.
Warum das gefährlich ist
- Abhängigkeit von wenigen Tech-Giganten wächst.
- Vertrauen der Bevölkerung in Digitalpolitik sinkt.
- Innovationen aus Zivilgesellschaft und kleineren Unternehmen gehen verloren.
- Bürger:innen fühlen sich machtlos und abgehängt.
Wie es anders gehen könnte
- Echte Bürgerbeteiligung bei Digitalprojekten
– z. B. Online-Konsultationen mit klarer Rückmeldung, welche Vorschläge umgesetzt wurden. - Pilotprojekte mit europäischen Anbietern statt blindem Griff zu Big Tech.
- Transparente Erfolgs- und Fehlerberichte – „Was hat funktioniert, was nicht?“ (Fehlerkultur statt PR).
- Kommunen und Nutzer:innen frühzeitig einbeziehen – Bürgerämter und Bürger:innen wissen am besten, wo digitale Services klemmen.